Fashion Week 2015 Hilton Hotel, Berlin

(2 Bilder zum Vergleich)

 

Ein paar Gedanken zu der am 07. Juli 2015 stattgefundenen Fashion Week Veranstaltung und den obigen Fotografien vom Rahmenprogramm an dem Abend...

 

Profifotografen fotografieren mit mindestens Vollformat-Kameras wie z.B. der Canon 6D, mit der das obere Bild entstand. Meistens noch mit Batteriegriff drunter, dicker Linse und fettem Blitz. So ausgestattet sprang dann auch der ein oder andere an dem Abend umher. Bei mir war nur Kamera und Objektiv im Einsatz. Und eigentlich hatte ich die große Kamera nur mit, um mal zu sehen, wieviel bessere Bilder die gegenüber einer kleineren Kamera, dem Fuji APS-C-Einsteigermodell, der X-A1, macht.

 

Grundsätzlich zentriere ich ungerne meine Bilder sondern versuche, eine Aufteilung von 1/3 zu 2/3 in Anlehnung an den Goldenen Schnitt alter Meister hinzubkommen. 

 

...und ich mag nicht die Amateurprespektive, bei der man die Kamera vors Gesicht hält und von Augenhöhe aus fotogrfiert. Der Eindruck dieser Perspektive hat mir doch oft den Hang der Wirkung eines Schnappschußfotos. Da mag ich lieber den Schuß aus der Hüfte, bei dem der Kopf der zu fotografierenden Person genauso weit weg ist wie deren Füße (oder gerne noch etwas tiefer).

 

Für die Bildaufteilung ist die Verteilung der Autofokusfelder wichtig. Die nämlich sollten sich gut auch am Rand des Sichtfeldes befinden.


Links bei der Canon nehmen die Fokusfelder zum Rand hin ab, bei der kleinen Fuji sind sie bis in die Ecken gleichmäßig verteilt und bieten gute Möglichkeiten, Bildkompositionen auch dezentriert gut durchführen zu können (hinzu kommt noch, dass die Fuji ,wie auch andere spiegellose Systemkameras, Fokusmodi besitzen, die den Spiegelreflex-Systemen völlig fremd sind - so z.B. die Gesichtserkennung oder sogar Eye-Detection)

 

Um entspannt und ohne Bandscheibenvorfall aus Hüfthöhe Aufnahmen zu machen, bietet die Fuji ein Klappdisplay, was die meisten Vollformatkameras bis heute immer noch vermissen lassen. Klappt man das Display der Fuji nach oben, kann man bequem aus tieferer Perspektive Aufnahmen machen, so wie es auch frühere Fotografen mit u.a. der Rolleiflex getan haben.

 

Das obige Fuji-Bild ist aus so einer tieferen Perspektive entstanden, während ich mich bei der Aufnahme mit der Canon nicht so weit runter begeben habe.

 

Was die Farben und ganz besonders den Detailreichtum (Canon 21Megapixel, Fuji 16 Megapixel) anbetrifft, vermisse ich persönlich gegenüber dem Vollformatbild der Canon nichts. Ganz im Gegenteil gefällt mir das Farbmanagement von Fuji ausgesprochen gut und die JPG-Dateien sind sehr viel eher zu gebrauchen und ich muss mich nicht mühevoll über die Entwicklung einer RAW-Datei an die Optimierung meines Fotos herantasten.

 

Ebenso ist auch das Bokeh, also die Art der Unschärfe und die Stärke der Unschärfe nicht merklich unterschiedlich zwischen den beiden obigen Aufnahmen, wobei jedoch rein physikalisch und mathematisch Vollformat gegenüber den kleineren APS-C-Sensoren diesbezüglich nicht wegzudiskutierende Reserven hat.

Das Gleiche betrifft den ISO-Wert und das mit höheren ISO-Werten und kleineren Sensoren einhergehende Rauschen.

 

Summasumarum musste ich feststellen, dass die Vollformatkamera Canon 6D nicht wirklich besserer Bilder macht.

 

Wenn ihr Fragen zu dem Thema habt oder zu der ein oder anderen Begrifflichkeit, scheut Euch nicht, mir diese einfach zu stellen.

 

Euer Wolfgang Frank

kleiner Kameravergleich aus 2014

Was ist an Schärfe möglich?

Es handelt sich jeweils um einen Ausschnitt des unbearbeiteten Originals...

BLENDE HIN - BLENDE HER

Vollformat/APS-C - die ewige Diskussion der Vergleichbarkeit und der Umrechnung von Brennweite und Blende

Kandidat 1

Canon 6D MK2  -  Vollformat

mit Canon EF 85mm 1.8

Kandidat 2

Fujifilm X-T1  -  APS-C

mit Fujinon 56mm 1.2


Die Brennweiten sind ungefähr gleich. Da Fujis APS-C-Sensor einen Cropfaktor von 1,5 besitzt, entspricht die Brennweite von 56mm des APS-C-Sensors (56mm x 1,5 = 84mm) annähernd der 85mm-Brennweite des Vollformatsensors bei der Canon-Kamera.

 

Vergleicht man die Schärfentiefe bei gleichen Blendstufeneinstellungen, stellt man fest, dass des Vollformat einen erheblich schmaleren Schärfebereich produziert. 

 

D.h., um den gleichen Freistellungseffekt einer Vollformatkombination mit einem APS-C-Sensor abzubilden, muss ich nicht nur die Brennweite sondern natürlich auch die Blendstufeneinstellung anpassen, und zwar ebenfalls um den Faktor 1,5. By the way... ISO spielt KEINE Rolle.

 

Vollformat 85mm, Blende 4 bedeutet für ein optisch charakterlich entsprechenden Bildeindruck mit APS-C-Sensor zu erschaffen, eine Brennweite von 56mm und eine Blende von f=2.8 (rechnerisch 3). 

 

Die APS-C-Variante kommt dann immer an ihre Grenzen, wenn es um den Vergleich mit extremen Offenblenden am Vollformat geht, also extremes Freistellen mit schmalem Schärfentiefebereich gewollt ist. 

 

z.B. Vollfromat 100mm, Blende f=2     entspricht      APS-C   (theoretisch 66mm, Blende 1.33), praktisch 70mm 1.4

                                                      ich wüsste nicht, wer sowas herstellt

 

     Vollformat  85mm, Blende f=1,4                   APS-C   (theoretisch 56mm, Blende 0,93), praktisch 56mm 0,9

                                                      vielleicht ungefähr in diese Richtung ein manuelle 7Artisan 50mm 0,95

 

     Vollformat  50mm, Blende f=1.2                   APS-C   (theoretisch 33,33mm, Blende 0,8) praktisch 35mm  ---

                                                      nichts erhältlich

 

     Vollformat  24mm, Blende f=1.4                   APS-C   (theoretisch 18mm,  Blende 0,93) praktisch 18mm   ---

                                                      nicht erhältlich

 

     

     Noch schwieriger wird es, mit noch kleineren Sensoren, z.B. MFT, das Freistellungspotezial des Vollformats technisch           abbilden zu können.